Christmas Truce

Der Kleine Frieden im Großen Krieg

[ Gemeinsame europäische Wanderausstellung ab dem 02.08.06.2014 bis 2018 ]







Wolkenstein – eigentlich weit weg und doch mitten drin

Unterschiedlich verlaufen die Lebenswege von Menschen. Der Alltag steht für den Jedentag. Nur manchmal tanzt das Leben aus der Reihe. Ein solcher Moment fand über die Vorbereitung dieser Ausstellung zu einem geschichtsträchtigen Resultat. Allen die geforscht, gesucht, gewerkelt haben, gilt mein Dank.
Mit der Ausstellung zum Weihnachtsfrieden 1914 verweisen wir 100 Jahre später auf ein Ereignis der gesamteuropäischen Geschichte. Menschen unserer, unterschiedlichen Nationalitäten haben damals begriffen, was heute Alltag ist. Etwas dunkle Schatten werfen die Ereignisse in Osteuropa über diesen eigentlichen, Erdteilfrieden. Umso mehr freut es mich, dass wir hier den Mut gefunden haben, uns diesem Thema zu stellen.
Diese Ausstellung würdigt Menschen, die ihrer Zeit weit voraus waren. Dieses kurze Aufflackern von Friedensgedanken, von Menschlichkeit, gehört zum Fundamente des heutigen Europa. Die sinnlosen Toten des Ersten Weltkrieges müssen für uns Mahnung sein. Wir dürfen uns unser Europa weder von Verwirrten noch von Lobbyisten zerstören lassen. Dies sind wir gemeinsam unseren Toten schuldig und ein vereintes Europa muss das Erbe für die Kinder und Enkel sein.

Wolfram Liebing
Bürgermeister von Wolkenstein




Von August bis Dezember 1914 wurde Europa in einen blutigen Kampf gestürtzt. An der Westfront schwang die Konfrontation vor und zurück: Nach Mons und Le Cateau, zur Marne, zur Aisne – und stabilisierte sich dann nach dem Wettlauf zum Meer und der 1. Schlacht bei Ypern.

Während der Weihnachtszeit 1914 ereigneten sich eine Reihe spontaner und sporadischer Waffenruhen entlang der gesamten Westfront: die ersten von ihnen wurden aufgezeichnet bei Ploegsteert, Comines-Warneton und Ypern in Belgien, an anderen bemerkenswerten Orten einschließlich Frelinghiens in Frankreich, wo sich unsere beiden Regimenter – Sächsisch und Walisisch, sich gegenüberstanden.
Diese Waffenruhen dauerten in einigen Fällen mehrere Tage und ermöglichten es, sich um die Verluste zu kümmern und die Gefallenen zu bergen.

Truppen beider Seiten schmückten ihre Gräben mit Kerzen und Weihnachtsbäumen; Lieder und Weihnachtslieder wurden gesungen und Zeichen der Wertschätzung ausgetauscht. Der Weihnachtsfrieden war nur eine zeitweise Unterbrechung des Tötens, aber die Ereignisse haben über die Jahrzehnte Widerhall gefunden und sind in der volkstümlichen Kultur reflektiert worden.

Dieses Projekt eröffnet eine im Leben wahrhaft einmalige Möglichkeit, einen charakteristischen Moment der Europäischen Geschichte zu kennzeichnen. Er ist ein seltenes Beispiel einer Gedenkveranstaltung zum Ersten Weltkrieg, der auch feierlicher Erinnerung würdig ist, indem er die gemeinsame Menschlichkeit reflektiert, zu einem bestimmten Zeitpunkt, inmitten des Niedermetzelns.

Für diejenigen, die mit der Geschichte vertraut sind, wird es ein einfühlsames und zur rechten Zeit stattfindendes Gedenken sein. Für andere wird es eine wohlbedachte und eindrucksvolle Bekanntschaft mit Soldaten des Ersten Weltkrieges sein. Es ist ebenso wahrhaft wundervoll, dass die Enkel der beiden Kompanie-Kommandeure, die 1914 Weihnachtswünsche austauschten, an dieser Zusammenarbeit zwischen Wales, Sachsen, Frankreich und Belgien teilnehmen.

Jonathon Riley CB DSO
Generalleutnant
Vormals Royal Welch Fusiliers


















































































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